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Schamanisches Heilen

Schamanisches Heilen ist über die ganze Erde verbreitet. Seine Ursprünge sind weit über 10.000 Jahre alt. Es ist nicht nur das älteste Heilsystem der Menschheit, sondern stellt auch höchste Anforderungen an die Persönlichkeit des Schamanen oder schamanisch Praktizierenden.

Die westliche Kultur interessiert sich bereits seit den 1960er Jahren für Schamanismus. Der aus den USA stammende Kulturanthropologe Michael Harner gehört zu den bekanntesten Pionieren auf diesem Gebiet. Er fand heraus, dass Schamanen weltweit mit im Wesentlichen gleichen Techniken arbeiten. Diese Erkenntnisse fasste er Anfang der 1980er Jahre unter dem Namen „Core-Schamanismus“ (= Kernschamanismus) zusammen.

Als zentrale Technik beschreibt er die Bewusstseinsreise, auf die sich Schamanen aller Länder begeben, um in andere Welten zu reisen, wo sie mit Geistern kommunizieren. Mit seinem Konzept machte Michael Harner schamanisches Arbeiten als Technik für die westliche Welt, die keine eigenen schamanischen Traditionen mehr hat, zugänglich. Im Gegensatz zu den traditionellen Schamanen, die in ihren Kulturen bis heute eingebunden sind, nennen sich Menschen, die diese moderne Form des Schamanismus anbieten „Schamanisch Praktizierende“.

Das schamanische Weltbild: Neben unserer Alltagswelt existiert eine andere Wahrnehmungsebene, eine „Nichtalltägliche Wirklichkeit“, die man in einem veränderten Bewusstseinszustand erleben kann. Die andere Welt ist nicht räumlich zu verstehen, sondern vielmehr als andere Wahrnehmungsebene, eine „geistige Welt“ neben unserer physischen Alltagswelt, die uns in unserem, normalen, alltäglichen Bewusstseinszustand verborgen bleibt und die wir zeitweilig während des Schlafes in unseren Träumen aufsuchen.

Eine wesentliche Fähigkeit des Scham

anen und des schamanisch Praktizierenden ist es, mit Hilfe verschiedener Trancetechniken (z. B. rhythmisches Trommeln, Rasseln, Tanzen) in diesen veränderten Bewusstseinszustand zu wechseln. Hier bekommt er Kontakt zu seinen Verbündeten (hilfreiche Geister)

Geister = Spirits sind Wesenheiten in der Nichtalltäglichen Wirklichkeit, sie zeigen sich üblicherweise in der Gestalt von Tieren (Krafttiere) oder in menschenähnlicher Gestalt (Lehrer). In seinem veränderten Bewusstseinszustand kann der Schamane mit diesen hilfreichen Wesenheiten Kontakt aufnehmen, mit ihnen kommunizieren, Antworten auf Fragen erhalten oder sie direkt um Hilfe für sich oder andere bitten. Ein Schamane reist niemals ohne eine Absicht, ohne ein Vorhaben, das eine Reise notwendig macht.

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Der Schamane ist kein Besessener (= psychisch erkrankter Mensch), er „besitzt“ die Geister d. h. er kann mit den Kräften umgehen und sie sich nutzbar machen.

Das schamanische Weltbild basiert auf dem Gedanken, dass Krankheit und Unheil Ausdruck einer Disharmonie zwischen Mensch und Kosmos sind. Ein Schamane oder schamanisch Praktizierender unterstützt den Patienten, indem er dessen Selbstheilungskräfte aktiviert und ihm zu Selbsterkenntnissen verhilft, zu denen er allein nicht kommen würde.

Schamanen sehen Krankheit als Zeichen für einen Verlust oder eine Störung der persönlichen Kraft auf körperlicher und psychischer Ebene. Dafür gibt es folgende mögliche Ursachen: Ein kranker Mensch verfügt entweder über zu wenig Energie, er hat einen Teil seiner Seele verloren oder ihn plagen zu viele oder störende Energien.

Hat ein Klient zu wenig Energie, so reist der Schamane in die Nichtalltägliche Wirklichkeit und holt dort die ihm fehlende Kraft und Lebensfreude zurück (Krafttierarbeit).

Von Seelenverlust spricht man, wenn ein Mensch, vielleicht schon in jungen Jahren oder als Kind Schicksalsschläge oder traumatische Erfahrungen erlitten und immer wieder ein Stück der Seele und somit ein Stück seiner Lebenskraft verloren hat. Dazu gehören z. B. Traumatisierungen wie sie nach Unfällen, Operationen, Schock, Dauerstress, . . . auftreten können. Typisch für Traumata ist, dass sich Teile der Persönlichkeit abspalten, um sich vor Schmerzen zu schützen. Was die moderne Psychologie partielle Dissoziation nennt, sieht der Schamanismus als Ablösung von Seelenanteilen.

Wenn diese Seelenanteile nicht mehr von alleine zurückkehren können, treten je nach Ausmaß der verlorenen Anteile Schwächegefühle, Schlaflosigkeit, Leeregefühle, Süchte, emotionale Kälte, Depressionen auf. Die Schamanen kennen für solche Fälle Techniken der Seelenrückholung, mit der sie die Seelenanteile, die jetzt bereit sind, in der Nichtalltäglichen Wirklichkeit aufsuchen und zurückholen. Dadurch werden die persönlichen Ressourcen des Klienten aktiviert und mit ihnen seine eigenen Selbstheilungskräfte.

Sind störende oder überschüssige Energien Ursache einer Erkrankung, so nimmt der Schamane eine Extraktion vor, er nimmt dem Klienten auf einer energetischen, feinstofflichen Ebene etwas, wovon er zu viel hat.

 

Das Jenseits, der Ort zu dem Seelen nach dem Tod des Körpers gelangen, befindet sich auch in der Nichtalltäglichen Wirklichkeit. Seit jeher hat der Schamane auch die Funktion des Seelengeleiters (Psychopompos). Er kennt durch seine Reisen die Struktur der Nichtalltäglichen Wirklichkeit und kann verirrte oder verwirrte Seelen zu guten Plätzen bringen oder Hilfestellung bieten.

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Der Schamane ist nicht Macher, sondern Mittler und Werkzeug. Heilung erreicht der Schamane niemals aus eigener Kraft, sondern indem er sich handelnd als Brücke zur Verfügung stellt, schafft er den Rahmen in dem Heilung geschehen kann.

Die so erzielten Heilwirkungen sind häufig verblüffend. Deshalb erkannte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits 1980 an, dass dem Schamanismus bei der Behandlung von psychosomatischen Erkrankungen die gleiche Bedeutung zu kommt, wie der westlichen Medizin.

Wenn Sie mehr über „Schamanisches Heilen“ wissen wollen, einfach anrufen.

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